Die Erzieherinnen der Station Czerny im Kinderherzzentrum Gießen kümmern sich um die Kinder, auch auf der Intensivstation oder am Krankenbett. Etwas backen, basteln, Feste feiern oder einfach nur spazieren gehen und dabei quatschen lenkt die Kleinen und Großen oftmals von ihren Ängsten und Sorgen ab.

 

Langzeitpatienten werden individuell und intensiv betreut. In Zusammenarbeit mit der Psychologin, den Lehrern, Physiotherapeuten etc. bieten sie jedem Kind die Möglichkeit zur individuellen Förderung. So können die Kinder nach einem langen Krankenhausaufenthalt zu Hause wieder an ihr vorheriges Leben anknüpfen, es geht geht im Krankenhaus keine wertvolle Zeit verloren und sie stehen Gleichaltrigen in Kindergarten oder Schule in nichts nach.

 

Erinnerungswand der Station mit Hand- oder Fußabdrücken der Patienten und den Daten ihrer Aufenthalte
Erinnerungswand der Station mit Hand- oder Fußabdrücken der Patienten und den Daten ihrer Aufenthalte

Die Erzieherinnen machen aber auch eine sozialrechtliche Beratung im Bereich Schwerbehindertenausweis und Familienorientierte Rehabilitation. Oftmals wissen Eltern und Patienten nämlich nicht, was ihnen nach einer Diagnose oder einem längeren Krankenhausaufenthalt rechtlich zusteht, oder aber sie haben einfach nicht die Kraft sich noch zusätzlich um "Papierkram" zu kümmern. Mit Hilfe dieser Beratung ist dann z.B. endlich die langersehnte Reha mit der Familie möglich.

 

Auf diese Art entlasten die Erzieherinnen die Eltern in einer schweren Zeit und geben ihnen die Möglichkeit, etwas zur Ruhe zu kommen und selber wieder Kraft zu schöpfen. Die Ärzte kümmern sich um die medizinische Versorgung, haben aber darüber hinaus im Krankenhausalltag wenig Zeit.

 

Die Psychologin ist immer ansprechbar, wenn es Fragen, Sorgen und Nöte gibt. Das kann die Verarbeitung einer ungeahnten Diagnose sein, ein unerwartet langer Krankenhausaufenthalt, eine Komplikation vor oder nach einer OP, der Umgang mit Geschwistern während ein Kind im Krankenhaus ist, oder Unterstützung bei der Umstellung auf einen völlig neuen Lebensrhythmus, während man teilweise Monate, manchmal Jahre lang in der Klinik auf ein Spenderherz wartet.

 

Sie bietet außerdem mit einer Intensivkrankenschwester OP-Vorbereitungsgespräche an. Eltern haben durch diese Veranstaltung die Möglichkeit, besser vorbereitet und mit schon beantworteten Fragen zur OP ihrer Kinder anzureisen. Im Rahmen der Pränataldiagnostik sieht sie auch Eltern, die ein herzkrankes Kind erwarten, bereits in der Schwangerschaft. Das frühzeitige Kennenlernen und die Information und Aufklärung über die Zeit nach der Geburt ihrer Kinder helfen hoffentlich auch in schweren Zeiten.

 

Wenn die Eltern in Situationen, in denen das Leben des Kindes an einem seidenen Faden hängt, die Kraft verlieren, hilft sie mit Kriseninterventionen und schaut mit ihnen gemeinsam, wie sie immer wieder Kraft schöpfen können. Müssen sich Familien von ihrem Kind verabschieden, steht sie auch als Trauerbegleiterin zur Seite, damit die Familien mit einer tiefen Verbundenheit zum geliebten Kind und mit vielen schönen und guten Erinnerungen zurückbleiben.

 

Erzieherinnen und Psychologin werden vom Verein Kinderherzen heilen e.V. finanziert, den wir dieses Jahr unterstützen wollen.